Berlin, 1. September 2022
Mit dem Motto „Gesundheit gerecht gestalten“ greift der 13. Berliner Gesundheitspreis, der vom AOK-Bundesverband und der Ärztekammer Berlin initiiert wird, ein hochaktuelles und drängendes Thema auf. Denn seit Beginn der COVID-19-Pandemie glauben immer weniger Menschen in Deutschland, dass die Gesundheitsversorgung in ihrer Region gut oder sehr gut funktioniert – vor allem Menschen mit schlechtem Gesundheitszustand. Dies hat eine aktuelle Forsa-Befragung im Auftrag des AOK-Bundesverbandes gezeigt. Der Berliner Gesundheitspreis sucht nachhaltige Lösungsansätze, um den Kreislauf zwischen sozialer und gesundheitlicher Benachteiligung zu durchbrechen. Die Ausschreibung startet am heutigen 1. September, Einsendeschluss für die Bewerbungen ist am 30. November 2022.
Seit Jahrzehnten belegen Studien, dass Menschen mit niedriger Bildung oder Migrationshintergrund oft stärker gesundheitlich belastet sind. Zu den Gründen gehören unter anderem prekäre Beschäftigungsverhältnisse, relative Einkommensarmut sowie die Wohnsituation in sozial benachteiligten Regionen oder Stadtteilen. Der Berliner Gesundheitspreis 2023 will daher bundesweit Projekte sichtbar machen, die zeigen, dass es möglich ist, allen Menschen das Recht auf gleiche Gesundheitschancen und gesundheitsförderliche Lebensgrundlagen zu ermöglichen. Denn gute Lebensverhältnisse und Chancengleichheit sind die Grundvoraussetzung für eine gerechtere Gesundheit.
Soziale Problemlagen frühzeitig erkennen
„Gesundheitliche Chancengleichheit muss unser Ziel sein. Dafür müssen wir die Gesundheitskompetenz der Patientinnen und Patienten verbessern und adäquate Zugänge ermöglichen“, so AOK-Vorstandsvorsitzende Dr. Carola Reimann. Gerade dieser Personenkreis sei neben der gesundheitlichen Unterstützung besonders auf soziale angewiesen. Neben einem guten und barrierearmen Zugang zum Gesundheitswesen komme es auf eine verständliche Kommunikation mit Patienteninnen und Patienten an. So könnten soziale Problemlagen frühzeitig erkannt, Lösungen gemeinsam mit den Verantwortlichen in den Lebenswelten gefunden und somit den Menschen geholfen werden. „Denn nicht selten sind soziale Probleme Auslöser von Erkrankungen oder verstärken diese“, so Reimann.
„Wir Ärzt:innen spüren in der Praxis, dass viel in die Therapie von Symptomen investiert wird. Um die Prävention zu stärken, müssen wir aber auch die Ursachen für bestimmte Krankheitsbilder bekämpfen. Dazu bedarf es unterstützender Strukturen außerhalb des etablierten Gesundheitswesens“, unterstreicht der Präsident der Ärztekammer Berlin, PD Dr. med. Peter Bobbert. Er fordert daher funktionierende Strukturen zwischen Gesundheits- und Sozialwesen in strukturschwachen Regionen, um sozial indizierten gesundheitlichen Risiken frühzeitig entgegenzuwirken – bevor sich diese zu echten Krankheitsbildern auswachsen.
Mit dem Thema des Berliner Gesundheitspreises „Gesundheit gerecht gestalten“ werden Akteurinnen und Akteure angesprochen, die mit ihrem Ansatz gesundheitliche und soziale Aspekte miteinander verbinden und somit Gesundheit ganzheitlich denken.
Der bundesweite „Berliner Gesundheitspreis“ wird seit 1995 alle zwei Jahre vom AOK-Bundesverband und der Ärztekammer Berlin ausgeschrieben. Der Innovationswettbewerb widmet sich jeweils einem ausgewählten Thema, das eine besondere Bedeutung für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung hat. Er soll dazu beitragen, vorbildliche Initiativen und Projekte bekannt zu machen und schnell in die Praxis zu bringen.
www.berliner-gesundheitspreis.de
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