Die Preisträger:innen 2024
Dr. med. Imke Kaschke, MPH
Dr. med. Imke Kaschke leitet seit 15 Jahren das Gesundheitsprogramm von Special Olympics Deutschland (SOD), das sie maßgeblich mit aufgebaut hat. Special Olympics ist die weltweit größte Sportorganisation für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Zu den weiteren Verdiensten der studierten Zahnärztin gehört die langjährige Leitung der zahnmedizinischen Sondersprechstunde für Menschen mit Behinderungen an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Ein wichtiger Meilenstein ihrer Arbeit sind die Bemühungen zur Aufnahme von Lehrinhalten zur Behandlung von Menschen mit Beeinträchtigungen in die Curricula der Human- und Zahnmedizin.
Kaschke ist unter anderem 1. Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft Zahnmedizin für Menschen mit Behinderung oder besonderem medizinischen Unterstützungsbedarf (DGZMB). Auch ihrem politischen Engagement ist zum Beispiel zu verdanken, dass Pflegebedürftige und Menschen mit Beeinträchtigung seit 2018 einen gesetzlichen Leistungsanspruch für zusätzliche zahnmedizinische Präventionsleistungen haben.
Dr. med. Elmar Wille
„Nur durch die Übernahme von Verantwortung können wir Einfluss ausüben.“ Diese Aussage von Dr. med. Elmar Wille könnte man als Credo seines berufspolitischen Werdegangs lesen. Mit Leidenschaft, Sachverstand und Ausdauer hat sich der Facharzt für Augenheilkunde langjährig in verschiedenen Funktionen und Gremien der Ärztekammer Berlin engagiert.
Unter anderem war er von 1999 bis 2017 Vizepräsident und Vorstandsmitglied der Ärztekammer Berlin sowie langjähriger Vorsitzender der Vertreterversammlung der Berliner Ärzteversorgung, an deren Neuausrichtung er maßgeblich beteiligt war. Durch sein Wirken wurde eine außerordentliche Stärkung der Ärzteversorgung und der Selbstverwaltung erreicht. Auch auf das Ziel einer Reform der Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ) hat er Einfluss genommen. Klugheit und Fingerspitzengefühl im Umgang mit politischen Gremien und Listen seien die hervorstechenden Eigenschaften von Herrn Dr. Wille, sagte einst ein Weggefährte über ihn. Bis 2018 war er als niedergelassener Arzt in Berlin tätig.
Georg Klemperer
Der Namensgeber, Georg Klemperer, steht für Tugenden wie die bedingungslose Orientierung an Patientinnen und Patienten, die Neugier auf das Erkennen von medizinischen Zusammenhängen sowie die Offenheit, Problemen auf neuen Wegen zu begegnen.
Es war sein Ziel, Ärzt:innen und alle, die um das Wohl kranker Menschen bemüht sind, zu fördern, ungeachtet ihres Geschlechts und ihrer Herkunft. Er hatte immer den ganzen Menschen im Blick, als Wesen mit Körper und Seele. Dabei strebte Georg Klemperer stets nach der wissenschaftlichen Fundierung des ärztlichen Handelns.
- Georg Klemperer wurde am 10. Mai 1865 in Landsberg geboren.
- Er war ein deutscher Internist jüdischer Herkunft und ein Begründer der Ernährungsforschung.
- Nach seiner Habilitation 1889 an der I. Medizinischen Klinik der Charité wurde er 1906 Chefarzt im Krankenhaus Moabit.
- Er wies auf die große Bedeutung einer adäquaten Ernährung bei der Behandlung von Krankheiten hin und beschäftigte sich auch mit Hypnose und Naturheilkunde.
- Sein Lehrbuch "Grundriss der Inneren Medizin" erschien bis 1931 in 26 Auflagen.
- Zusammen mit seinem Bruder Felix gab er ein zehnbändiges Handbuch der praktischen Medizin heraus.
- Georg Klemperer wurde 1933 wegen seiner jüdischen Herkunft entlassen, 1935 emigrierte er in die USA und verstarb am 25. Dezember 1946 in Boston.
- Die Charité führte zu Ehren des Mediziners 2007 eine Georg Klemperer Ehrenvorlesung ein.