Den Empfehlungen des Berliner Impfbeirates zufolge sollten Impflücken möglichst zügig geschlossen werden. Dazu gehöre das zeitgerechte Angebot der ersten und zweiten Impfung gegen Masern bis zum 15. Lebensmonat und das Nachholen von Impfungen bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Zudem sollten „schwer erreichbare oder unterversorgte Bevölkerungsgruppen gezielt aufgesucht werden und Impfangebote erhalten.“ Damit sind unter anderem Personen in Unterkünften für Geflüchtete gemeint. Darüber hinaus sei es wichtig, dass das medizinische Personal besonders aufmerksam auf mögliche Symptome achte. „Insbesondere sollte bei fieberhaften Erkrankungen im Anschluss an eine Reise auch an die Möglichkeit einer Maserninfektion gedacht werden.“
Eigentlich wird bei Masern die Ausrottung angestrebt. Doch seit Ende 2023 ist europaweit ein starker Fallzahlanstieg zu beobachten, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) kürzlich mitteilte. In Berlin sind dieses Jahr bereits vermehrt Infektionen nachgewiesen worden.
Im aktuellen wöchentlichen Bericht zu Infektionskrankheiten des LAGeSo wurden bislang 16 Fälle gemeldet. Im gesamten Jahr 2023 waren gut ein Dutzend Menschen in der Hauptstadt nachweislich an Masern erkrankt, nach nur einzelnen Fällen während der Coronapandemie. Der Mittelwert der Jahre 2015 bis 2019 lag den Angaben zufolge bei fünf.
Im Impfbeirat der Gesundheitsverwaltung sind Behörden, Institutionen und Verbände vertreten, die sich im Land Berlin mit dem Impfen befassen. Der Beirat orientiert sich an den nationalen Empfehlungen zum Impfen und priorisiert Handlungsfelder für Berlin. Dazu werden Impfdaten analysiert und Maßnahmen geplant, die der Steigerung der Impfquoten in Berlin dienen.
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Stellungnahme des Berliner Impfbeirates
Meldung der Ärztekammer Berlin zum Anstieg der Maserninfektionen in Berlin vom 09.02.2024