„Nur mit absoluter Hingabe an die Sache lassen sich nachhaltige Veränderungen bewirken. Das gilt besonders für ein so komplexes und gleichzeitig oft starres System wie das Gesundheitswesen. So unterschiedlich ihre Lebenswege sind – diese Hingabe haben die beiden diesjährigen Preisträger:innen gemeinsam“, erklärt PD Dr. med. Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin.
Der Vorstand der Ärztekammer Berlin hat sich bei der Vergabe des Georg-Klemperer-Preises 2024 für zwei herausragende Persönlichkeiten entschieden: Dr. med. Imke Kaschke hat sich in besonderer Weise um die medizinische Versorgung von Menschen mit Beeinträchtigungen verdient gemacht und Dr. med. Elmar Wille hat die Ärztekammer Berlin mit seinem berufspolitischen Engagement geprägt wie kaum ein anderer. Zur festlichen Preisverleihung in der Ärztekammer Berlin waren wieder zahlreiche Gäste aus dem Gesundheitswesen erschienen. In Abwesenheit von Kaschke nahm ihre Tochter, Dr. med. Henrike Wagener, den Preis für ihre Mutter entgegen.
Die Preisträger:innen
Dr. med. Imke Kaschke leitet seit 15 Jahren das Gesundheitsprogramm von Special Olympics Deutschland (SOD), welches sie maßgeblich mit aufgebaut hat. Special Olympics ist die weltweit größte Sportorganisation für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Zu den weiteren Verdiensten der studierten Zahnärztin gehört die langjährige Leitung der zahnmedizinischen Sondersprechstunde für Menschen mit Behinderungen an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Ein wichtiger Meilenstein ihrer Arbeit war der Einsatz für die Aufnahme von Lehrinhalten zur Behandlung von Menschen mit Beeinträchtigungen in die Curricula der Human- und Zahnmedizin. Zudem ist es unter anderem ihrem Engagement zu verdanken, dass Pflegebedürftige und Menschen mit Beeinträchtigung seit 2018 einen gesetzlichen Leistungsanspruch für zusätzliche zahnmedizinische Präventionsleistungen haben.
Dr. med. Elmar Wille ist Facharzt für Augenheilkunde und war viele Jahre lang in verschiedenen Funktionen und Gremien der Ärztekammer Berlin engagiert. Unter anderem war er von 1999 bis 2017 Vizepräsident und Vorstandsmitglied der Ärztekammer Berlin sowie langjähriger Vorsitzender der Vertreterversammlung der Berliner Ärzteversorgung, an deren Neuausrichtung er maßgeblich beteiligt war. Durch sein Wirken wurde eine außerordentliche Stärkung der Ärzteversorgung und der Selbstverwaltung erreicht. Auch auf das Ziel einer Reform der Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ) hat er Einfluss genommen. Die Berliner Ärzt:innenschaft hat Wille viel zu verdanken.
Der Georg-Klemperer-Preis
Mit der Verleihung des Georg-Klemperer-Preises ehrt die Ärztekammer Berlin seit 2007 Personen, die sich in besonderer Weise um die Versorgung von Patient:innen in Berlin und das Ansehen der Berliner Ärzt:innenschaft verdient gemacht haben. Der Namensgeber Prof. Dr. Georg Klemperer (1865–1946) war Arzt, Forscher, Herausgeber und Hochschulprofessor in Berlin. Der Sohn eines Rabbiners etablierte im Krankenhaus Moabit eine wissenschaftlich fundierte Medizin mit menschlichem Blick. Unter seiner Leitung wurde das Krankenhaus zu einer Klinik mit überregionalem Ruf. Klemperer steht für Tugenden wie die bedingungslose Orientierung an den Patient:innen sowie die Offenheit, Problemen auf neuen Wegen zu begegnen. Schon früh erkannte er die Bedeutung der Psyche für die Genesung von Patient:innen. Im Jahr 1935 musste Klemperer vor den Nationalsozialisten in die USA fliehen.
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